Integration

Wir sehen Integration als einen Begriff an, der nicht nur unsere Kinder betrifft, die entwicklungsverzögert, behindert oder von Behinderung bedroht sind. FĂŒr uns bedeutet Integration auch das Miteinander von Kindern aller Altersstufen (1-7Jahre), in den frĂŒhen Morgenstunden, am Nachmittag im Garten und SpĂ€tdienst in unserem Haus. Es bedeutet fĂŒr uns Betreuung von Kindern mit Migrationshintergrund, von Kindern, denen ein Elternteil oder Mutter und Vater einer anderen Nation angehört und sozial benachteiligten Familien.

Kinder und Eltern in ihrer Besonderheit anzunehmen und ihnen zu helfen, sich in unserer Gesellschaft zurecht zu finden, ist Ziel unserer Arbeit. Integration bedeutet fĂŒr uns Betreuung von Kindern der unterschiedlichsten sozialen Schichten. Kinder, die unser Kinderhaus besuchen, erleben ein familiĂ€res Zusammensein von behinderten, nichtbehinderten, entwicklungsverzögerten Kindern und Kindern, die das Leben mit anderen nicht ganz ohne Probleme bewĂ€ltigen können. SelbstverstĂ€ndlich muss dann auch der Montessorierzieher lenkend und korrigierend im Alltag eingreifen. So machen unsere Kinder Erfahrungen im Zusammenleben, die manchem Jugendlichen oder Erwachsenen versagt bleiben.

Arbeit mit Integrativkindern

Integration von Kindern, die durch eine verzögerte Entwicklung der unterschiedlichsten Persönlichkeitsbereiche von einer Behinderung bedroht sind, oder bei denen schon eine Behinderung diagnostiziert wurde, findet in unserer Einrichtung in einem wechselseitigen Prozess mit Nichtbehinderten aller Altersstufen statt. Entsprechend unserer Konzeption praktizieren wir eine „PĂ€dagogik vom Kind“ aus. Das ermöglicht uns die Kinder dort abzuholen, wo sie in ihrer Entwicklung gerade stehen. Behutsam und geduldig gehen wir auf ihre individuellen Eigenarten und LernfĂ€higkeiten ein und ermöglichen ihnen sich bestmöglich, im tĂ€glichen Leben zurechtzufinden. Ihre StĂ€rken und FĂ€higkeiten  werden, wie bei allen anderen Kindern auch , erkannt und gefördert und gefordert.

Hilfe und UnterstĂŒtzung zur BewĂ€ltigung des tĂ€glichen Lebens in Haus und Garten ermöglichen eine optimale Entwicklung von Sprache und Intelligenz,  Motorik und Wahrnehmung,  EmotionalitĂ€t und SozialitĂ€t. Wir nutzen die angeborenen und aktiven LernfĂ€higkeiten jeden Kindes um Entwicklung anzuregen, zu lenken und so weit wie möglich zu optimieren. Durch Beobachtung und gegebenenfalls Tests wird der aktuelle Entwicklungsstand festgestellt. Dieser bildet die Grundlage fĂŒr das Aufstellen der notwendigen Förderziele im Förderplan, speziell fĂŒr dieses Kind. Die FörderplĂ€ne werden unter dem Aspekt der ganzheitlichen Bildung und Erziehung erstellt.

Das frĂŒhzeitige  Erkennen von Lern- Leistungs-, oder Verhaltensproblemen ist notwendig, um dem betroffenen Kind eine entsprechende FrĂŒhförderung zu ermöglichen. Das Kind erhĂ€lt eine auf seine BedĂŒrfnisse zugeschnittene UnterstĂŒtzung. Unsere Integrationsarbeit soll die Überwindung sozialer EinschrĂ€nkungen im tĂ€glichen Leben  ermöglichen. Mit der StĂ€rkung der sozialen Kompetenz, erwĂ€chst dem Kind und seiner Familie eine höhere LebensqualitĂ€t. Die notwendige Entwicklungsförderung findet innerhalb der Kindergruppe, in Kleingruppen  (3 – 4 Kinder) und in Einzelarbeit statt. Es ist eine enge Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten, unterschiedlichen sozialen Einrichtungen,  Medizinern und Therapeuten notwendig.  Bei Bedarf findet auch eine Zusammenarbeit mit Förder- und Sonderschulen  statt. In regelmĂ€ĂŸig stattfindenden EntwicklungsgesprĂ€chen erhalten die Erziehungsberechtigten UnterstĂŒtzung zu allen Fragen der Förderung,  Entwicklung und Erziehung ihres Kindes. Diese GesprĂ€che finden in kurzen zeitlichen  AbstĂ€nden statt. Wir wollen die Eltern unterstĂŒtzen, sich auch in Zukunft um die besonderen Belange ihres Kindes selbstĂ€ndig  zu kĂŒmmern.

Mit regelmĂ€ĂŸigen Weiterbildungen eignen sich die Erzieherinnen spezielle FĂ€higkeiten zur Umsetzung der integrativen Aufgaben an. Diese werden als „hausinterne“ Weiterbildung an alle Mitarbeiterinnen weitergereicht, wenn es fĂŒr den pĂ€dagogischen Alltag und die Teamarbeit wichtig ist.

„Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zurecht.“

Johann Wolfgang v. Goethe

(Auszug aus unserer aktuellen, pÀdagogischen Konzeption)